Ländlichkeit und das Gewicht des Ungesagten: Eine stille Spannung in Leicht wie Federn und Das Mädchen
23.12.2025
09.12.2025
Das spanische Kino der frühen 2000er Jahre spiegelt die zeitgenössische Gesellschaft auf eindrucksvolle Weise wider. Zu den prägnantesten Werken dieser Zeit gehören Mataharis von Icíar Bollaín (2007) und Die 7 Jungfrauen von Alberto Rodríguez (2005), die zwei komplementäre Perspektiven auf das moderne Spanien eröffnen. Obwohl ihre Welten auf den ersten Blick gegensätzlich wirken – die eine weiblich und introspektiv, die andere männlich und marginalisiert – verfolgen beide Filme dasselbe Ziel: die sozialen, wirtschaftlichen und generationellen Brüche eines sich im Umbruch befindlichen Landes sichtbar zu machen.
Mataharis und Die 7 Jungfrauen, die zeitlich nur wenige Jahre voneinander entfernt entstanden sind, setzen die Tradition des spanischen Sozialrealismus fort, wie sie etwa Fernando León de Aranoa (Los lunes al sol) geprägt hat. Beide Filme erfassen die unsichtbaren Spannungenund die Widersprüche des postfranquistischen Spaniens und zeigen zugleich, wie Globalisierung und wirtschaftliche Ungleichheit den Alltag beeinflussen.
In Mataharis rückt Icíar Bollaín das Persönliche in den Vordergrund. Drei Privatdetektivinnen in Madrid – Ada, Carmen und Inés – müssen zwischen ihrem Berufs- und Privatleben hin und her manövrieren. Ihre Ermittlungen spiegeln ihre persönlichen Geheimnisse wider und offenbaren die Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen. Gleichzeitig thematisiert der Film die Herausforderungen,denen sich Frauen in einer noch tief patriarchalen Gesellschaft gegenübersahen.
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Die 7 Jungfrauen beleuchtet die Facetten einer marginalisierten Jugend. Tano, ein Jugendlicher in einer Jugendstrafanstalt, erhält ausnahmsweise 48 Stunden auf freiem Fuß. Vor der Kamera von Alberto Rodríguez wird diese kurze Zeit außerhalb der Mauern zu einer Metapher für die Suche nach Sinn und Identität einer Generation, die auf fatale Weise in ihrem sozialen Umfeld gefangen bleibt.
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Die Themen des spanischen Sozialkinos finden im zeitgenössischen europäischen Kino Widerhall. Cidade Rabat von Susana Nobre, ein realistischer portugiesischer Film, setzt die Reflexion über Prekarität und marginalisierte Lebensweisen fort.
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Wie in Die 7 Jungfrauen bewegen sich die Figuren zwischen Ausgrenzung und Überleben – ein Spiegelbild der universellen sozialen Spannungen in Europa. Auch Yo La Busco von Sara Gutiérrez ergänzt diese generationelle Perspektive. Der Film begleitet junge Menschen in einem urbanen spanischen Umfeld auf ihrer Suche nach Orientierung und Identität.
Der Film steht in einem natürlichen Dialog mit Die 7 Jungfrauen, da er eine desorientierte städtische Jugend zeigt, und die intimen Fragen von Mataharis nach dem Platz des Individuums in der modernen Gesellschaft aufgreift.
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An der Schnittstelle dieser vier Welten – kritisch beobachtende Frauen, marginalisierte junge Männer, prekäre Lebenssituationen in Portugal und spanische Jugendliche auf Sinnsuche – entsteht ein kohärentes Bild des zeitgenössischen Europas. Die Filme zeigen die verborgene Seite der Moderne: Einsamkeit, Ernüchterung und problematische soziale Verhältnisse.
Spanisches und europäisches Sozialkino beschränkt sich dabei nicht auf Kritik. Es ist vielmehr ein Vermittler für Empathie und Verständnis. Indem sie Frauen, Jugendlichen und marginalisierten Figuren eine Stimme geben, halten Mataharis, Die 7 Jungfrauen, Cidade Rabat und Yo La Busco einer Gesellschaft im Wandel den Spiegel vor – in einem Europa, das den generationsübergreifenden sozialen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gegenübersteht.
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