Ländlichkeit und das Gewicht des Ungesagten: Eine stille Spannung in Leicht wie Federn und Das Mädchen
23.12.2025
12.12.2025
Entdecken Sie, wie Fréwaka, Der Wahnsinn der Johanna und Die moralische Ordnung sich mit weiblichem „Wahnsinn“auseinandersetzen und das Kino als Medium nutzen, um die Unterdrückung von Frauen in der Gesellschaft zu untersuchen.
Marginalisierte Frauen, die als „verrückt“ oder exzentrisch bezeichnet werden, gehören heute zu den prägenden Figuren der großen Leinwand und zwingen uns durch ihre gelebte, fantasierte oder selbstbewusst eingeforderte Andersartigkeit, unsere Wahrnehmung von Norm, Freiheit und Machtverhältnissen zu hinterfragen. Drei besonders eindrucksvolle zeitgenössische Filme beschäftigen sich mit genau diesem Thema: Fréwaka von Aislinn Clarke, Der Wahnsinn der Johanna von Vicente Aranda und Die moralische Ordnung von Mario Barroso. Diese Werke bieten einen faszinierenden Einblick in die Lebensrealität unverstandener, stigmatisierter Frauen in den Zwängen einer patriarchalen Gesellschaft.
Unter der Regie von Aislinn Clarke erzählt Fréwaka die Geschichte einer jungen Frau, die durch ihren Kontakt zu einer anderen Frau, die von der Gesellschaft und der psychiatrischen Institution als agoraphobisch und paranoid eingestuft wird, versucht, einen Raum zum Atmen in einer Welt zu finden, die sich ihren Entscheidungen in den Weg stellt. Der Film betrachtet Wahnsinn nicht als Akt der Rebellion, sondern eher als inneren Rückzug, als psychisches Refugium, in dem sich die Figur isoliert, um den gesellschaftlichen, familiären oder religiösen Normen zu entkommen, die sie ersticken. Diese „Verrücktheit“, von außen als Widerstand wahrgenommen, erscheint vor allem als Eintauchen in die Ursache des Traumas, als Rückkehr zu den verborgenen Bereichen des Gedächtnisses. Clarke verwebt dabei Folklore zu einer symbolischen Sprache, die es der Figur ermöglicht, sich dem Unaussprechlichen zu stellen. Durch seine immersive Inszenierung bietet Fréwaka ein nuanciertes Porträt weiblichen inneren Exils, in dem Marginalisierung ebenso aus dem Blick der Gesellschaft wie aus der persönlichen Notwendigkeit entsteht, sich zu schützen und das eigene Erbe zu verstehen.
Der nächste große Hit? Sie entscheiden! Schauen Sie Fréwaka hier an und geben Sie diesem Film eine Chance zu glänzen!

Der Wahnsinn der Johanna, unter der Regie von Vicente Aranda, beleuchtet das tragische Schicksal von Johanna I. von Kastilien. Sie erhielt den Spitznamen „die Wahnsinnige“ und wird oft als Symbol weiblichen Wahnsinns wahrgenommen, der häufig durch den politischen Kontext und familiären Druck bedingt war – wenn nicht sogar vollständig konstruiert wurde, um den Interessen der Mächtigen zu dienen. Aranda zeichnet einfühlsam die Komplexität dieser historischen Figur: eine leidenschaftliche Frau, Opfer von Manipulationen,gefangen in einerpatriarchalen Gesellschaft. Anhand des Schicksals von Johanna von Kastilien veranschaulicht der Film geschickt das Wechselspiel zwischen Macht, Emotionen und der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Wahnsinn.
Interessiert? Entdecken Sie Der Wahnsinn der Johanna hier frei zugänglich. Viel Vergnügen beim Anschauen!

In Die moralische Ordnung erzählt Mario Barroso die Geschichte von Frauen innerhalb einer streng reglementierten Gesellschaft, in der jede Form von weiblicher Unabhängigkeit als Bedrohung gewertet wird. In diesem Film werdenFrauen als „verrückt“ kategorisiert, sobald sie sich den sozialen oder moralischen Normen ihrer Zeitnicht beugen. Mit realistischer Inszenierung und eindringlichen Dialogen beleuchtet Barroso die Last kollektiver Urteile auf der weiblichen Individualität.
Interessiert? Entdecken Sie Die moralische Ordnung hier frei zugänglich. Viel Vergnügen beim Anschauen!

Diese drei Filme, obwohl sehr unterschiedlich in Kontext und Herangehensweise, haben eines gemeinsam: Sie hinterfragen, wie die Gesellschaft „Wahnsinn“ bei Frauen definiert und verurteilt. Ob durch inneren Widerstand (Fréwaka), historisches Schicksal (Der Wahnsinn der Johanna) oder soziale Unterdrückung (Die moralische Ordnung) – diese Kinofilme halten uns einen kritischen Spiegel vor, der uns die Normen vor Augen führt, die unsere Wahrnehmung von Weiblichkeit prägen.