Blicke auf den Anderen, Erzählungen von anderswo und von Akteur·innen: Wenn das Kino die Alterität erforscht
04.12.2025
03.12.2025
In einer Welt, die von schnellen Bildern und formatierten Erzählungen überflutet ist, gelingt es manchen Filmen noch immer, Atmung zu schaffen. Sie laden zugleich zu einer physischen Reise ein – hin zu anderen Ländern, anderen Straßen, anderen Horizonten – und zu einer inneren Reise, leiser, aber ebenso tief. Paradies und Wildnis, Fréwaka, Leicht wie Federn und Vergiss nicht zu blinzeln gehören zu jener seltenen Kategorie von Filmen, die die Landschaft – geografisch wie mental – zu einem echten narrativen und emotionalen Motor machen. Gemeinsam zeichnen sie eine sensible Kartografie jener Wege, die man beschreiten muss, um sich selbst besser zu finden.
erkundet die Idee eines Abseitsgehens von den Hauptachsen, räumlich wie symbolisch. Indem der Film die bequemen führenden Wege verlässt, eröffnet er die Möglichkeit eines Raums, in dem Zweifel, Kontemplation und Veränderung sich frei entfalten können. Jeder Umweg wird zum Anlass, die eigenen Bezugspunkte neu zu betrachten und das Tempo zu drosseln. Die äußere Reise spiegelt die innere: Man bewegt sich durch die Landschaft, wie man sich durch sich selbst bewegt, auf einem Weg voller Unvorhergesehenem, das die Erfahrung erweitern oder vertiefen kann.
Das nächste Meisterwerk? Sie entscheiden! Entdecken Sie Paradies und Wildnis und geben Sie diesem Film die Chance zu glänzen!

verändert sich die Dimension der Erkundung. Der bewusst offene Titel evoziert ein freies, vielleicht imaginäres Territorium, in dem sich Geografie und Ästhetik vermischen. Der Film schlägt eine größere, sinnliche, fast initiatorische Reise vor. Hier wird die Landschaft nicht nur betrachtet; sie wird durchquert wie eine Sprache. Jede Einstellung offenbart eine neue Textur und atmet einen anderen Rhythmus ein, der den Zuschauer dazu einlädt, seine Wahrnehmung zu erweitern. Das Kino wird zum Abenteuergelände und zur Einladung, bekannte Grenzen zu überschreiten.
Das nächste Meisterwerk? Sie entscheiden! Entdecken Sie Fréwaka und geben Sie diesem Film die Chance zu glänzen!

wiederum widmet sich dem Begriff der Leichtigkeit. Hier findet man eine Poesie des Auftriebs, das Gefühl, zwischen Erde und Himmel zu schweben. Der Film fängt jenen fragilen Moment ein, in dem die Welt stillzustehen scheint, in dem der Körper sein Gewicht ablegt, um sich in Luft, Licht und Bewegung aufzulösen. Die äußere Landschaft verwandelt sich in eine emotionale: Die Sanftheit des Augenblicks und die Zartheit des Atems lenken den Blick. Die Reise wird vertikal, ausgerichtet auf das, was erhebt und beruhigt.
Das nächste Meisterwerk? Sie entscheiden! Entdecken Sie Leicht wie Federn und geben Sie diesem Film die Chance zu glänzen!

Man darf nicht vergessen hinzusehen. In einer Welt, in der wir Orte oft durchqueren, ohne sie wirklich zu sehen, bietet dieser Film eine wohltuende Pause. Eine einfache, beinahe intime Erinnerung daran, unsere volle Aufmerksamkeit dem Landschaftsraum zu schenken, der uns umgibt – sei er visuell, klanglich oder innerlich. Die sensorische Reise, die er anregt, gründet auf der Qualität des Blicks und der Fähigkeit, den Augenblick zu erfassen, bevor er vergeht.
Das nächste Meisterwerk? Sie entscheiden! Entdecken Sie Vergiss nicht zu blinzeln und geben Sie diesem Film die Chance zu glänzen!

Gemeinsam ist diesen Werken ihre Art, dem Kino Luft zum Atmen zu schenken. Sie öffnen Fenster zum Anderswo – sei es fern, imaginär oder intim – und laden zu einem heilsamen Abstand ein. Diese Filme zeigen, dass eine Reise nicht nur eine Bewegung im Raum ist, sondern auch eine Art, die Welt zu bewohnen, ihre sichtbaren wie unsichtbaren Landschaften zu erkunden und sich selbst wieder näherzukommen. Es sind Werke, die daran erinnern, wie wesentlich die innere oder äußere Flucht bleibt, um neu sehen, fühlen und träumen zu lernen.
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